Urlaub mal anders: Skirüstzeit im Kleinwalsertal

In den Winterferien bot das Stadtjugendpfarramt Dresden einen ganz besonderen Leckerbissen an: eine Familien-Ski-Freizeit im Kleinwalsertal. Ziel war das Freizeithaus "Höfle", wobei Höfle ein Ortsteil von Mittelberg ist. Wir, das sind mein "kleiner" Sohn Elias, sein Feund Lukas (beide 14) und ich, haben dieses Angebot gern angenommen und eine wunderschöne Zeit auf der Piste, in der Loipe, beim Wandern, (auch mal) Faulenzen sowie den gemeinsamen Mahlzeiten, Gesprächen und Spielen in der Gruppe verbracht.

Sonntag, 15.02.

Heute ist Anreise, wir reisen umweltfreundlich mit dem Zug an (nicht, dass die Umwelt der Auslöser dafür gewesen wäre – aber zumindest ist es ein angenehmer Nebeneffekt), die Verbindung von Dresden nach Oberstdorf ist mit 1x Umsteigen in Nürnberg günstig und der Preis dank Schönes-Wochenende-Ticket unschlagbar. Die Fahrt verläuft unspektakulär, ab Oberstdorf geht es mit dem Bus weiter nach Mittelberg, von dort laufen wir zum Höfle, da wir keine Lust haben, eine halbe Stunde auf den nächsten Bus zu warten und außerdem das Gefühl, dass uns ein bisschen Bewegung nicht schaden könnte nach der langen Zugfahrt. Mit dem Finden des Weges tun wir uns allerdings ein bissel schwer, mit ein paar Mal fragen werden wir auf den zwar weder kürzesten noch schönsten Weg geschickt, kommen aber gut an und die Hoffnung auf Bewegung hat sich jedenfalls erfüllt ;-).

 

Die meisten sind schon da, wir beziehen unser Zimmer (Doppelstockbett plus Luftmatratze), die Ski-Ausleihe wird organisiert, dann gibt es bald das erste Abendbrot und nach Abwasch und Gute-Nacht-Geschichte für die kleineren Kinder einen Kennenlernabend. Dabei entsteht dann auch für jedes Zimmer ein kreatives Türschild, um das Kennenlernen zu unterstützen – beim nachträglichen Zählen komme ich auf immerhin 20 Erwachsene und 29 Kinder bzw. Jugendliche. Beate Tschöpe hält als Mitarbeiterin des Stadtjugendpfarramtes die Fäden in der Hand und "Ski-Albi" Albrecht Ehrler steht allen lernwilligen Anfängern und Fortgeschrittenen als Skilehrer zur Verfügung.

 

Montag, 16.02.

Der Tag beginnt, wie auch alle folgenden, mit einer Andacht vor dem gemeinsamen Frühstück. Nachdem bei "Halt die Hände über mich" kleine wie große Leute kräftig mitgesungen haben, beginnt der Sturm auf das Frühstücksbufett, es ist aber für alle genug da und für den Tag können auch noch große Lunchpakete "geschnürt" werden – diese werden durch leckere Schokoladetafeln nochmals aufgewertet.

Heute geht es auf die Piste (bzw. für mich, da ich mich vom Abfahren wegen mangelnder Begeisterung schon vor einiger Zeit verabschiedet habe, auf die Loipe)! Die meisten fahren in das Skigebiet am Ifen, ich suche mir die Steinbock-Loipe und als "Anhang" die Zentral-Loipe aus, das Wetter ist angenehm und die Loipen bestens präpariert und trotzdem fast leer – so macht Langlauf Spaß!

Am Abend gibt es nach dem leckeren Abendbrot und der Gute-Nacht-Geschichte immer ein unverbindliches Angebot, heute ist dies "Gemeinsam singen" und es ist ganz erstaunlich, wie das von Beate mitgebrachte "notebook – Songs für die Evangelische Jugend" generationsübergreifend Anklang findet, die Liederwünsche fliegen nur so durch den Raum, die Palette reicht von "Hewenu shalom alejchem" über "Junimond" und "Lemon tree" bis hin zu "Skandal im Sperrbezirk".  Mit dem Taizé-Lied "Laudate dominum" finden wir nach ausgiebigem Wunschsingen einen sehr schönen Abschluss.

Dienstag, 17.02.

In der Nacht hat es ca. einen halben Meter Neuschnee gegeben und es schneit ununterbrochen weiter. Was vom Fenster aus erstmal ganz nett aussieht (naja, zumindest, wenn man nicht vorhat, Auto zu fahren – die Autos sind unter den Schneehaufen nämlich kaum noch auszumachen), entpuppt sich für die sportliche Betätigung im Schnee (na ok, außer Schneemannbauen und Im-Schnee-Rumkullern vielleicht) schnell als ernsthaftes Hindernis.

Auf den Pisten kann man sich heute im Tiefschneefahren üben, wenn es einen nicht zu sehr stört, dass nach der Fahrt mit Schlepp- oder Sessellift die Skibrille mit einer vollständigen abdeckenden Schneeschicht bedeckt ist… Von den Loipen mal ganz zu schweigen, die Spurmaschinen sind zwar ständig im Einsatz, die Loipe ist aber schon nach 10 Minuten wieder fast vollständig "verschwunden" – irgendwie auch beeindruckend.

So bleibt am Nachmittag viel Zeit zum Lesen, während Lukas und Elias sich am Hausberg noch richtig austoben…

Abends steht "Miteinander spielen" auf dem Programm, an jedem Tisch wird etwas anderes gespielt – besonderen Anklang findet "Activity" und wir haben viel Spaß bis zum frühen Morgen…

Mittwoch, 18.02.

In der Nacht hat es aufgehört zu schneien und am strahlend blauen Himmel zeigt die Sonne sich von ihrer besten Seite :-). Die Jungen fahren wieder zum Ifen, ich versuche es nochmal mit den gleichen Loipen wie am Vortag (Egg-Loipe und Küren-Wäldele-Loipe) und siehe da – dort ist es richtig schön, es sind nicht nur die Loipen 1a gespurt, man hat auch eine herrliche Aussicht.

Abends gibt es "Miteinander glauben" und parallel dazu bzw. anschließend wieder Spiele, Rommé in allen Varianten und natürlich Activity…

Donnerstag, 19.02.

Das Wetter scheint uns hold zu sein, wieder strahlende Sonne und blauer Himmel :-). Die Jungen fahren auch heute wieder zum Ifen, ich lasse die Langlaufski heute mal stehen und mache mich zu Fuß auf den Weg – auch mein Ziel ist der Ifen, bloß dass ich nicht den Walserbus nehme, sondern per Pedes auf Winterwanderwegen dorthin gelangen will. Das funktioniert wunderbar und schon der Hinweg ist einfach mal genial.

Am Fuße des Ifen angekommen, entscheide ich mich für die Fahrt mit 2 Sesselliften ganz nach oben (anders kann man im Winter nicht dahin gelangen) und genieße dann nach einem kurzen Anstieg auf den Gipfel den atemberaubenden Rundblick.

Nach dem Absolvieren des ca. 5 km langen Rundwanderweges auf dem Gottesackerplateau (natürlich immer mit herrlichem Blick) geht es mit dem Lift wieder nach unten und von der Talstation nun doch per Walserbus – nein, nicht nach Mittelberg, sondern bloß bis Riezlern, den Rest der Strecke will ich wieder zu Fuß durch das Breitachtal zurücklegen. Und auch dies erweist sich als äußerst lohnenswert!

 

Der letzte Abend steht unter dem Motto "Miteinander feiern", natürlich fließt auch heute (wie jeden Abend) wieder der Almdudler (naja, Bier und Wein finden auch ihre Abnehmer…) und natürlich dürfen auch heute die Spiele nicht fehlen und ja – die Activity-Freunde kommen auch wieder auf ihre Kosten (wie auch die Skatbrüder, Rommé-, Uno- und andere Spieler), dazwischen bzw. dabei wird natürlich viel erzählt und gelacht.

Freitag, 20.02.

Nach Frühstück und Packen heißt es Abschied nehmen – es war eine schöne Zeit, Frei-Zeit und Rüst-Zeit im wörtlichen Sinne, wir sind gut erholt, haben viel erlebt – unterwegs in der Natur bzw. bei sportlicher Betätigung genauso wie gemeinsam beim Singen, Spielen, Erzählen, Zuhören oder einfach nur den Abwasch machen – und sind gerüstet für das, was da kommen mag… So fällt der Abschied auch nicht schwermütig, sondern freudig aus, bestimmt trifft man den einen oder anderen mal wieder – vielleicht nächstes Jahr im Kleinwalsertal?

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